Die Schuldnerberatung ist für hoffnungslos überschuldete Menschen oft der letzte Anlaufpunkt, um aus der Schuldenfalle einen Ausweg zu finden. In allen größeren Städten gibt es öffentliche Schuldnerberatungsstellen der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas oder des Diakonischen Werkes, die den Schuldnern kompetente Beratung und Hilfe bei der Bewältigung ihrer Probleme bieten, nur den Weg dorthin müssen die Schuldner allein finden.
Für viele Menschen ist es ein Problem, sich zu ihren Schulden zu bekennen und einzusehen, dass sie es allein nicht schaffen werden, ihre Schulden in den Griff zu bekommen. Deshalb warten sie eigentlich viel zu lange, ehe sie den einzig richtigen Weg in eine Schuldnerberatung finden. Die Schuldnerberatungen sind dennoch stark ausgelastet, und wenn sich ein Schuldner letztlich entschließt, sich einen Termin geben zu lassen, muss er nicht selten mehrere Wochen warten, um einen Termin zu bekommen.
Was macht die Schuldnerberatung?
Sie nimmt gemeinsam mit dem Schuldner den Istzustand auf und verschafft sich einen Überblick über die aufgelaufenen Schulden. Dann werden die Schulden in Prioritäten aufgeteilt. Zuerst sind immer alle Schulden beim Vermieter und bei den Versorgern zu tilgen, um weitere Probleme wie zum Beispiel den Verlust der Wohnung zu vermeiden. Gemeinsam mit dem Schuldner sucht der Schuldnerberater nach Möglichkeiten, die Schulden zu tilgen. Dazu wird, sofern noch nicht geschehen, Kontakt mit den Gläubigern aufgenommen, um Zahlungsvereinbarungen zu treffen. Kann mit den Gläubigern letztlich keine Einigung erzielt werden, bekommen die Schuldner von der Schuldnerberatung Unterstützung zur Vorbereitung und Durchführung der Privatinsolvenz. Das ist ein langes Verfahren, das nach einer sechsjährigen so genannten Wohlverhaltensphase mit der Befreiung von der ausstehenden Restschuld beendet werden kann und dem Schuldner einen Neustart möglich macht.
Schuldnerberatungen geben auch Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeit und beim Ordnen der finanziellen Angelegenheiten. Eine Lebenshilfe, die vielen Schuldnern die Möglichkeit bietet, Schritt für Schritt zu erlernen mit den Finanzen sorgfältig umzugehen. Bestehen in überschuldeten Familien noch andere Probleme, wie zum Beispiel die Suchtproblematik, geben die Schuldnerberatungen auch hier die entsprechende Unterstützung und vermitteln an die entsprechenden Stellen, die weitere Hilfen bieten. Tagtäglich geben die in den Schuldnerberatungen arbeitenden Menschen Hilfe und Unterstützung und können damit vielen Menschen den Weg aus dem Teufelskreis ebnen, allerdings setzt das immer voraus, dass die Schuldner bereit sind, Hilfe anzunehmen und mitzuarbeiten.