Entgegen landläufiger Meinung gibt es keine spezielle Künstler Krankenkasse. Künstler können – wie jeder andere Arbeitnehmer auch – ihre Krankenkasse frei wählen. Um aber an günstige Konditionen zu kommen, müssen Künstler Berufskünstler sein und einen bestimmten Gewinn machen. Dieser liegt derzeit bei etwa 4000 Euro Jahresgewinn. In Falle der Erfüllung dieses Kriteriums können Künstler Mitglied der Künstlersozialkasse (KSK) werden, die als Zwischenträger zwischen der gewählten Krankenkasse, dem Rententräger und der Pflegeversicherung fungiert.
Mehr zur KSK
Die KSK bietet eine Künstler Krankenversicherung insofern an, als man durch die Mitgliedschaft bei ihr günstige Konditionen erhält. Der Künstler zahlt nämlich nur einen Teil der Versicherungssumme, der Staat einen weiteren Teil. Der dritte Teil wird durch Abgaben der Wirtschaft beigesteuert, die Kunstwerke oder Musik vermarktet. Hat der Künstler seine Berufstätigkeit glaubhaft gemacht und kann den vorausgesetzten Gewinn auch erzielen, wird er Mitglied der Künstlersozialkasse und hat nun quasi eine Künstler Krankenkasse. Zwar rechnet die KSK über seine frei gewählte Krankenkasse ab – aber eben zu besonders günstigen Konditionen, die nur für berufsmäßige, freiberufliche Künstler gelten. Für Künstler, die ja oftmals am Lebensminimum leben, eine machbare Alternative zum nicht-versichert sein! Künstler und Künstlerinnen, die nicht berufsmäßig und selbständig tätig sind, können eine Mitversicherung beim Ehepartner wählen oder müssen sich selbst zum vollen Tarif versichern. Möglicherweise hat man aber auch einen Brotjob, über den man versichert ist!
Als Künstler Krankenkasse kann also potentiell jede Krankenkasse fungieren – allerdings nur in Zusammenhang mit einer Mitgliedschaft bei der Künstlersozialversicherung, vgl. diesen Artikel zur Künstlerkrankenversicherung. Sollte diese Möglichkeit eines Tages durch unsere Politiker gekippt werden, werden vermutlich einige Versicherungsgesellschaften eine echte Künstler Versicherung ins Angebot nehmen. Ob die allerdings ähnlich günstig sein kann, bleibt zu bezweifeln. Auf jeden Fall ist eines klar: Das Thema Krankenversicherung ist auch für Künstler wichtig! Wie Moon McNeill in ihrem 2010 erschienenen Buch „Wenn Kunst krank macht“ schildert, bestehen auch unter Künstlern bestimmte Gesundheitsrisiken. Wer hier am falschen Ende spart und seine Gesundheit aus finanziellen Erwägungen nicht wichtig genug nimmt, wird dies unter Umständen später bedauern.