Berufsunfallrente erhält nur noch, wer privat eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat. Die Versicherungsleistung wird fällig, wenn der Versicherte vor Rentenbeginn aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr in seinem Beruf tätig sein kann. Tatsächlich betrifft dies mittlerweile jeden vierten Deutschen. Seitdem dieses Risiko nicht mehr über die gesetzliche Rentenversicherung abgedeckt wird, empfiehlt es sich daher, sich rechtzeitig mit dem Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung zu befassen und die Unterschiede in den Vertragskonditionen genau zu prüfen. Besonders sorgfältig sollten Interessierte darauf achten, welche Angaben zur „abstrakten Verweisung“ gemacht werden. Verzichtet die Versicherung darauf, so bedeutet dies, dass der Versicherte auch dann die Rentenleistung erhält, wenn er noch in einem anderen Beruf tätig werden könnte. Wird kein solcher Verzicht ausgesprochen, so bedeutet dies, dass der Versicherte leer ausgehen kann und stattdessen in einem anderen Beruf tätig werden muss. Ebenfalls gründlicher Prüfung bedarf die Frage, ab welchem Zeitpunkt eine Berufsunfähigkeit anerkannt wird und von wem sie diagnostiziert werden muss. Auch die Vertragsdauer ist entscheidend: Sie sollte bis zum tatsächlichen Renteneintrittsalter gewählt werden. Zu guter Letzt sollte man darauf achten, dass bestimmte Erkrankungen nicht zu einem Leistungsausschluss führen.

Laut Stiftung Warentest (07/2009) sind es allerdings nicht unbedingt die Tarife selbst, die sich erheblich unterscheiden. Problematisch an den Berufsunfähigkeitsversicherungen ist eher die Auswahl der Versicherten. Denn vielen Versicherungswilligen wird der Abschluss einer solchen Versicherung verweigert, etwa weil sie besonders risikobehafteten Berufsgruppen angehören. Daher empfiehlt sich nicht allein ein gründlicher Tarifvergleich; auch das Einholen der Angebote sollte mit großer Genauigkeit vorgenommen werden. Das betrifft speziell die Beantwortung der Gesundheitsfragen; bestehen Vorerkrankungen, so empfiehlt es sich, zunächst über eine anonymisierte Anfrage einen geeigneten Versicherer zu suchen.

Testergebnisse der Finanztest, die bereits 2007 die Leistungen von 92 Versicherern geprüft hat, zeigen, dass auch qualitativ hochwertige Produkte nicht immer die höchsten Tarife haben müssen. So hätte ein 30jähriger Bürokaufmann, Nichtraucher, bei einer Vertragslaufzeit von 35 Jahren bei der HUK Coburg einen jährlichen Beitrag von 559,- Euro zu leisten; bei der Volksfürsorge wären es 743,- Euro, bei der AachenMünchener Versicherung 803,- Euro. Ein Vergleich lohnt sich also, kann aber, da die individuellen Bedingungen ausschlaggebend sind, nur vom Einzelnen selbst vorgenommen werden.

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