Die Lebenserwartung in Deutschland steigt immer weiter an. Damit verbunden ist jedoch auch das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden. Statistiken belegen, dass Menschen ab dem 80. Lebensjahr überdurchschnittlich von einer Pflegebedürftigkeit betroffen sind. Ursachen sind neben einer Erkrankung des Bewegungsapparates auch Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Grundsätzlich kann also jeden Menschen die Pflegebedürftigkeit treffen.

Die Leistungen bei Pflegebedürftigkeit in Deutschland sind zwar gut, für eine ausreichende Finanzierung der Pflege sind sie jedoch oft nicht ausreichend. Insbesondere dann, wenn Betroffene die Pflegestufe III aufweisen und im Pflegeheim untergebracht werden, bestehen Versorgungsdifferenzen von 1.000 – 2.000 Euro monatlich.

Sofern das Einkommen nicht ausreicht, die Kosten der Pflege zu tragen, müssen Betroffene das eigene Vermögen antasten, unter Umständen müssen sogar die Kinder Gelder bezahlen. Um dieses finanzielle Risiko zu senken, bieten Versicherungsunternehmen die Zusatz Pflegeversicherung, die sowohl von gesetzlich wie auch von privat Versicherten genutzt werden kann. Die Zusatz Pflegeversicherung sichert eine monatliche Zahlung im Pflegefall. Die Höhe dieser Zahlung ist abhängig von der jeweiligen Pflegestufe, die vom medizinischen Dienst festgestellt wurde.

Je nach Anbieter stehen Interessenten Pflegegeld- und Pflegetagegeldversicherungen zur Verfügung. Dabei muss beachtet werden, dass die Pflegegeldversicherung lediglich dann leistet, wenn tatsächlich nachgewiesener Pflegeaufwand besteht. So kann mit dem Geld aus der Pflegegeldversicherung zum Beispiel ein medizinischer Pflegedienst aber auch ein Pflegeheim finanziert werden.

Die Alternative zur Pflegegeldversicherung ist die Pflegetagegeldversicherung. Sie leistet im Pflegefall einen festen monatlichen Betrag, den der Betroffene frei verfügen kann. Dieses Geld kann beispielsweise für Angehörige genutzt werden, die den Betroffenen in ihrer Freizeit pflegen, aber auch Pflegedienste können hiermit finanziert werden. Die Pflegetagegeldversicherung, die zum Beispiel von der HUK Coburg oder der DKV angeboten wird, ist somit deutlich flexibler und universell einsetzbar.

Beim Abschluss einer Zusatz Pflegeversicherung muss jedoch geprüft werden, ab wann diese Versicherung leistet. Einige Versicherungen leisten im Pflegefall sofort, wobei Versicherte bei diesen Verträgen Gesundheitsfragen im Versicherungsantrag beantworten müssen. So wollen sich die Versicherungen vor den Risiken sofortiger Pflegebedürftigkeit schützen. Andere Versicherungen hingegen verzichten auf diese Gesundheitsfragen, die Inanspruchnahme der Pflegeversicherung kann in diesen Fällen allerdings erst nach einigen Jahren erfolgen. Als Alternative zur reinen Zusatz Pflegeversicherung kann auch eine Pflegeoptions-Versicherung abgeschlossen werden. Tritt der Pflegefall im Alter ein, sichert diese Versicherung eine monatliche Pflegerente, tritt der Versicherungsfall nicht ein, erhält der Anleger das angesparte Kapital vollständig zurück.