Wer Haustiere sein Eigen nennt, sollte über den Abschluss einer speziellen Rechtsschutzversicherung nachdenken. Ist so eine Versicherung bei Katzen oder ähnlichen Tieren vielleicht noch vernachlässigbar, ist sie bei Pferden eigentlich unabdingbar, da es hier mitunter um sehr hohe Summen gehen kann.

Ein Rechtsstreit lauert überall
In Verbindung mit Pferden lauern überall Rechtsstreitigkeiten. Das beginnt schon beim Kauf des Tieres. Macht der Verkäufer im Vertrag falsche Angaben zum Pferd, macht er sich also der arglistigen Täuschung schuldig, kommt der Käufer in der Regel nicht um einen Rechtsstreit vor Gericht herum. In diesem Fall würde eine Pferdehalter-Rechtsschutzversicherung einspringen. Auch wenn es bei der Haltung des Tieres zu Problemen kommt, etwa weil der Besitzer des Reitstalls, in dem das Pferd untergebracht ist, seine Pflichten vernachlässigt und das Tier deshalb zu Schaden kommt, übernimmt eine Pferdehalter-Rechtsschutzversicherung die Kosten für die Rechtsstreitigkeiten. Aber auch bei vergleichsweise harmlosen Fällen, die als Ordnungswidrigkeit gelten, beispielsweise Bußgeldbescheide von einem Forstamt, ist eine Rechtsschutzversicherung für Pferdehalter hilfreich.

Hohe Kosten, hohe Deckungssummen
In den oben genannten Beispielen bleiben die Summen noch im Rahmen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Schadenssummen und damit die Kosten, die für Prozesse anfallen können, deutlich höher liegen. Deshalb sollte beim Abschluss der Versicherung auf eine ausreichende Höhe der Deckungssumme geachtet werden. Einige Beispiele: Behandlungsfehler eines Tierarztes können unter Umständen große Folgekosten nach sich ziehen. Bei einem Ausritt verliert der Reiter die Kontrolle über das Pferd. Dabei wird ein Fußgänger verletzt, der daraufhin Schmerzensgeldansprüche geltend macht. Der Reiter verletzt sich bei einem Ausritt derart schwer, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Will die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlen, bleibt in der Regel nur der Weg vor Gericht.

Wissenswertes
Pferdehalter-Rechtsschutzversicherungen werden in der Regel für ein Pferd abgeschlossen. Wer mehrere Tiere versichern möchte, bezahlt also mehr. Eventuell vorhandene Reitbeteiligungen sind dagegen bei den meisten Anbietern mitversichert. Honorare für Sachverständige, Zeugengelder und etwaige Gebühren für Schlichtungsverfahren werden von den Versicherungen übernommen. Rechtsschutzversicherungen für Pferdehalter werden im Übrigen nur von wenigen Versicherern wie etwa der Uelzener Versicherung angeboten.