Haustiere sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Anders als Katzen, Meerschweinchen oder Kaninchen gelten für Pferde und Hunde aber besondere Voraussetzungen, die bei der Haltung beachtet werden müssen. Ein Pferdehalter haftet nicht bei Verschulden, sondern bereits generell durch den Besitz des Tieres, da allein aus der Haltung eine Gefährdung hervorgeht. Daher ist eine separate Haftpflichtversicherung notwendig, die immer eintritt, wenn das Tier einen Schaden verursacht. Ausnahmen gibt es nur bei rein gewerblich genutzten Pferden, wenn der Halter nachweisen kann, dass keinerlei Verschulden durch ihn vorliegt.

Pferde Haftpflichtversicherungen werden derzeit von fast allen Versicherungsgesellschaften angeboten, die auf dem deutschen Markt tätig sind. Lediglich einige reine Lebensversicherungsgesellschaften führen kein entsprechendes Produkt in ihrem Portfolio. Die Preisunterschiede sind dennoch riesig. Teure Anbieter verlangen zum Teil mehr als 150 € im Jahr für eine Pferdehaftpflichtversicherung, während günstige Anbieter in der Regel weniger als 100 € Prämie kassieren.

Prämien für Pferde-Haftpflichtversicherungen

Entscheidend für die Prämie sind die Anzahl der Tiere, die gewünschte Versicherungssumme und die gewünschte Selbstbeteiligung. Einige Gesellschaften unterscheiden zusätzlich auch noch zwischen Ponys beziehungsweise Kleinpferden und normalen Pferden. Wer sich für einen Tarif mit Selbstbeteiligung entscheidet, muss bei jedem Schaden einen gewissen Anteil selbst tragen (zum Beispiel 125 € oder 250 €). Erst bei Kosten, die darüber hinaus gehen, übernimmt der Versicherer die Entschädigung. Meistens lohnen sich diese Tarife eher weniger, da die Ersparnis relativ gering erst. Der Versicherungsnehmer spart erst, wenn das Pferd über mehrere Jahre schadenfrei bleibt.

Pferde-Haftpflichtversicherungen: Auf ausreichende Deckungssumme achten <br>© Marco Müller / Fotolia

Pferde-Haftpflichtversicherungen: Auf ausreichende Deckungssumme achten
© Marco Müller / Fotolia

Die Versicherungssumme sollte ausreichend bemessen sein und sich auch an der Haltung des Pferdes orientieren. Wer sein Pferd hauptsächlich in ländlichen Gebieten ohne größere Straßen in der Nähe hält, sollte mit einer Versicherungssumme von 3 Millionen Euro auskommen, wer aber in Ballungsräumen wohnt, in denen das Pferd auch auf eine viel befahrene Straße laufen kann, sollte eine höhere Summe wählen. Einige Gesellschaften bieten bereits Summen von 10 Millionen Euro oder sogar noch mehr.

Unterschiede in Deckungsumfang und Zusatzleistungen

In den Zusatzleistungen unterscheiden sich die Gesellschaften ebenfalls sehr stark. Während die Grundleistungen weitgehend identisch sind, ist die Deckung bei einigen Anbietern deutlich umfangreicher. So lassen sich auch Schäden an gemieteten Weiden und Stallungen versichern. Diese Schäden treten relativ häufig auf. Das Pferd muss lediglich austreten und schon kann der Stall beschädigt werden. Auch auf Weiden und Reitplätzen ergeben sich diverse Schadenmöglichkeiten. Wenn das Pferd mit den Hufen scharrt, kann es die Drainage des Platzes beschädigen und so einen nicht unerheblichen Schaden verursachen. In der Regel trägt der Versicherungsnehmer bei solchen Schäden aber 20 % der Entschädigungsleistung selbst, aber selbst bei dieser Selbstbeteiligung ist der Versicherungsschutz noch zu empfehlen.

Laut dieser Erhebung besitzen rund 910.000 Deutsche ein Pferd - oder gar mehrere Pferde (Quelle: STATISTA / IfD Allensbach)

Laut dieser Erhebung besitzen rund 910.000 Deutsche ein Pferd – oder gar mehrere Pferde (Quelle: STATISTA / IfD Allensbach)