Der Wechsel von einer gesetzlichen in eine private Krankenkasse will gut überlegt werden, denn eine private Krankenversicherung bringt Vorteile, aber unter Umständen auch Nachteile mit sich.

Zunächst einmal funktioniert die private Krankenkasse grundsätzlich nach einem ganz anderen Prinzip als die gesetzliche. Bei einer privaten Krankenkasse kann man den Umfang der Leistung entsprechend den persönlichen Vorlieben oder dem individuellen Gesundheitszustand selbst festlegen. Damit lässt sich auch der monatliche Beitrag beeinflussen. Bei der gesetzlichen Krankenkasse ist die Versorgung gesetzlich geregelt, und es gibt kaum Möglichkeiten, die gewünschten Leistungen nach eigenen Präferenzen zu wählen. Durch den geltenden einheitlichen Beitragssatz bei den gesetzlichen Krankenversicherern ist auch der Monatsbeitrag bei allen Gesellschaften nahezu gleich. Allenfalls bei Bonusprogrammen und ähnlichen Zusatzangeboten unterscheiden sich die gesetzlichen Krankenkassen noch voneinander.

Wann / für wen lohnt sich eine private Krankenversicherung? (© Andreas Keudel / ISO K° / Fotolia)

Wann / für wen lohnt sich eine private Krankenversicherung? (© Andreas Keudel / ISO K° / Fotolia)

Private Krankenversicherung – für Alleinstehende von Vorteil?

Für eine alleinstehende Person kann die private Krankenkasse damit von Vorteil sein. Sie kann den Leistungsumfang und damit den monatlichen Beitrag selbst beeinflussen und entsprechend ihren Wünschen gestalten. Falls eine ganze Familie oder eine Hausfrau über ihren Ehemann versichert werden soll, kann das Bild anders aussehen. Eine Familienversicherung wie in der gesetzlichen Krankenkasse gibt es in der privaten Krankenversicherung nicht. Das bedeutet, für jedes einzelne Familienmitglied fällt eine eigene private Krankenversicherung und damit eigene Kosten an. In diesem Fall kann die gesetzliche Krankenkasse trotz etwas schwächerer Leistung die bessere Alternative sein.

Wenn der Wechsel in die private Krankenkasse gerade von einer alleinstehenden Person ernsthaft erwogen wird, darf man bei der Entscheidung nicht nur allein auf günstigere monatliche Beiträge abstellen. Mindestens genauso wichtig ist die Auswahl der in Frage kommenden Leistungen. Sie reichen von der Höhe der Selbstbeteiligung über die Unterbringung im Krankenhaus bis zur Kostenübernahme bei Zahnbehandlung, Zahnersatz und Kieferorthopädie und möglicherweise auch noch zum Krankentagegeld im Falle von längerer Krankheit.

Das Angebot an privaten Krankenversicherern ist groß, und die zur Auswahl stehenden Tarife sind nahezu unüberschaubar. In jedem Fall sollte vor der endgültigen Entscheidung eine umfassende und fundierte Beratung durch einen Versicherungsmakler oder Mehrfachagenten – einen Versicherungsvertreter mit mehreren Gesellschaften im Angebot – stattfinden. Nur entsprechend ausgebildete Berater können einen fundierten Versicherungsvergleich durchführen.

Daraus wird auch ersichtlich, dass eine pauschale Aussage, ob sich der Wechsel in eine private Krankenkasse lohnt, immer unter Berücksichtigung der individuellen Situation gemacht werden sollte.