Unternehmen, die bei der Ausübung ihrer geschäftlichen Tätigkeit einen Sach- oder Personenschaden verursachen, müssen hierfür gerade stehen. Sie müssen den verursachten Schaden ersetzen und dabei auch für ihre Mitarbeiter eintreten. Wird beispielsweise beim Transport eines Gutes ein Haus beschädigt oder wird durch einen herabfallenden Ziegel ein Mensch verletzt, müssen die Unternehmen die Reparatur des Hauses sowie die medizinische Behandlung des Verletzten übernehmen. Die Haftung ist dabei unbegrenzt, so dass sie durchaus mehrere tausend Euro betragen kann. Sollte ein Mensch sogar langfristig oder dauerhaft geschädigt worden sein, könnte dies der finanzielle Ruin des Unternehmens oder des Unternehmers sein. Je risikoreicher die Arbeit ist, desto schneller kann ein solcher Unfall geschehen.

Um sich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls oder eines Missgeschicks zu schützen, wird im privaten Bereich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Diese Versicherung tritt für die Schäden Dritter ein und trägt die entsprechenden Kosten. Auch für Unternehmen kann eine solche Versicherung abgeschlossen werden. Sie ist unter dem Namen Betriebshaftpflichtversicherung zu finden, kann aber auch als Haft-Gewerbeversicherung bezeichnet werden. Sie schützt nicht nur das Unternehmen oder den Selbstständigen, sondern wird häufig auch von den Banken vorausgesetzt, wenn Kredite vergeben werden.

Versichert sind bei dieser Haft-Gewerbeversicherung idealerweise alle Mitarbeiter sowie Einzelunternehmer und Gesellschafter. Die Versicherung übernimmt sowohl Personen- wie auch Sach- und Vermögensschäden, und zwar bis zur Höhe der jeweiligen Versicherungssumme. Diese beträgt in der Regel mehrere Millionen Euro, so dass auch Personenschäden vollumfänglich bedient werden können. Voraussetzung für die Leistung einer Haft-Gewerbeversicherung ist, dass der jeweilige Schaden nicht vorsätzlich verursacht wurde, auch der Schadenersatz an gemieteten oder geleasten Maschinen und Gegenständen ist nicht in jedem Fall enthalten.

Die Kosten einer Haft-Gewerbeversicherung sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Wichtig ist dabei zum Beispiel, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, denn die jeweiligen Branchen werden von den Versicherungsunternehmen mit unterschiedlichen Risiken bewertet. Ein Dachdecker beispielsweise muss dabei in der Regel höhere Beiträge leisten als beispielsweise ein Büroservice. Aber auch der Deckungsumfang, also die Höhe der Versicherungssumme, spielt bei der Beitragsberechnung eine wichtige Rolle.