Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann eine äußerst sinnvolle Ergänzung zu gesetzlichen Versicherungen sein. Gerade bei Freiberuflern, die aufgrund ihrer Selbstständigkeit nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, ist diese Art von Versicherung häufig die einzige Möglichkeit, bei einer Berufsunfähigkeit nicht vor dem finanziellen Ruin zu stehen. So ist es Aufgabe der Berufsunfähigkeitsversicherung für Freiberufler, die Versicherungsnehmer vor finanziellen Schwierigkeiten im Falle einer eintretenden Berufsunfähigkeit zu schützen.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt dem Versicherungsnehmer eine Berufsunfähigkeitsrente. Diese wird ab Eintreten der Berufsunfähigkeit, bis zum Beginn der Regelrentenzeit garantiert. Der Eintritt einer Berufsunfähigkeit ist vor allem von der Art des ausgeübten Berufes abhängig. Rechtsanwälte, Architekten oder Unternehmensberater, um nur einige Freiberufler zu nennen, dürften beispielsweise bei Verlust eines Fing ers noch nicht berufsunfähig sein. Freiberufliche Künstler, wie Maler oder Bildhauer, könnten beim Verlust des Zeigefingers durchaus schon als berufsunfähig gelten.
Bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung muss der Freiberufler einige wichtige Fragen beantworten. Diese betreffen sowohl den Gesundheitszustand als auch seine genaue berufliche Tätigkeit. Grundsätzlich sind Berufsunfähigkeitsversicherungen ohne diese Fragen nicht möglich. Die jeweiligen Versicherungsgesellschaften wollen sich auf diese Weise vor finanziellen Verlusten schützen. Wären die Gesundheitsfragen nicht Bestandteil der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung, so könnte beinah jeder eine solche abschließen. Auch Personen, die bereits wissen, dass sie in sechs Monaten nicht mehr berufsfähig sein werden. Für die Versicherungsgesellschaften würde dies hohe finanzielle Verluste bedeuten. Das würden zwangsläufig auch die Versicherungsnehmer zu spüren bekommen. Denn diese müssten mit weitaus höheren monatlichen Prämien rechnen. In diesem Sinne sind die Gesundheitsfragen sowohl im Interesse der Versicherungsnehmer als auch im Interesse der Versicherungsgesellschaften notwendig.
Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente, welche die Berufsunfähigkeitsversicherung an den Versicherungsnehmer zahlen muss, richtet sich grundsätzlich nach dem vereinbarten Betrag. Oftmals kann der Versicherungsnehmer vor Vertragsabschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung frei entscheiden, wie hoch seine Berufsunfähigkeitsrente ausfallen soll. Jedoch sollte beachtet werden, dass die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente auch die Höhe der zu zahlenden Versicherungsprämien beeinflusst. Darüber hinaus spielt auch der ausgeübte Beruf eine wesentliche Rolle bei der Beitragsberechnung. Handelt es sich um einen gefährlichen Beruf, so wird auch der Beitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung höher angesetzt. Auch bei Freiberuflern sind derartige gefährliche Berufe, wie beispielsweise Stuntman o.ä., denkbar.