Anno 1857 hat König Ludwig II. von Bayern ein Gesetz zur Errichtung der Königlichen Brandversicherungs-Kammer erlassen. Die seit 1811 tätige Landesbrandversicherungsanstalt wurde durch dieses Gesetz von einer zentralen Staatsbehörde verwaltet. Im Laufe der folgenden Jahre wurden verschiedene Versicherungsanstalten angegliedert. Zudem änderte die königliche Brandversicherungs-Kammer ihren Namen in Bayerische Versicherungskammer. Das Unternehmen wandelte sich von einer verwalteten Staatsbehörde in einen marktorientierten und privatisierten Konzern. Der Freistaat Bayern verkaufte 1994 die Versicherungsanstalt an den Bayerischen Sparkassen- und Giroverband und den Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz. Durch verschiedene Übernahmen und Neugründungen ist die Versicherungskammer Bayern heute einer der größten öffentlichen Versicherer Deutschlands.

Obwohl ein Großteil ihrer Gesamtbeitragseinnahmen aus dem Lebensversicherungs-, dem Kompositversicherungsgeschäft und der Krankenversicherungssparte stammen, bietet sie auch eine Vielzahl anderer Versicherungen an. Beginnend bei Kindern durch die Ausbildungsversicherung, über Berufsunfähigkeitsversicherung, Kapital- und Risiko-Lebensversicherung, Direktversicherung, Kfz-Versicherung bis hin zur Sterbegeldversicherung bietet die Versicherungskammer Bayern für fast jeden Bereich eine entsprechende Absicherung.

Dabei richtet sich ihr Angebot an Privatkunden ebenso wie an Firmen, Freiberufler und Landwirte. Auch kommunale Gebietskörperschaften, sonstige öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und alle übrigen Institutionen zählen zu ihrem Kundenkreis.

Im Bereich der Haftpflichtversicherung zum Beispiel wirbt die Versicherungskammer Bayern damit, dass sie prüft, ob der Schadensanspruch überhaupt berechtigt ist. Kommt es darüber zu einem Rechtsstreit übernimmt die Versicherungskammer Bayern laut eigenen Angaben die daraus resultierenden Kosten. Sie verspricht auch Schäden, die durch den Datenaustausch per E-mail entstehen, zu regulieren. Dabei schränkt sie allerdings die Internetnutzung auf den privaten Bereich ein. Die Versicherungskammer Bayern wirbt ebenfalls mit der Übernahme des europaweiten Haftpflichtversicherungsschutzes. Bei der Versicherungssumme kann man zwischen 3 Millionen und 10 Millionen Euro wählen. Mitversichert sind laut Angaben des Anbieters auch die Praktikumszeiten von Kindern während Schule, Studium oder Berufsausbildung. Bis zu drei Monate nach der Ausbildungszeit sind Kinder noch mitversichert. Auch von geschiedenen Ehepartnern oder Lebensgefährten besteht der Versicherungsschutz noch drei Monate weiter. Zusätzlich wirbt die Versicherungskammer Bayern damit, dass der Unwetter-Warnservice „Wind & Wetter“ kostenlos im Privathaftpflichtversicherungspaket OPTIMAL enthalten ist.

Da die Versicherungskammer Bayern die gesamte Palette der Versicherungen anbietet ist sie besonders für Personen geeignet, die ihre Versicherungen gerne aus einer Hand haben wollen. Das Preis-/Leistungsverhältnis gehört allerdings nicht in allen Sparten zur Spitze.