Ärzte sind in vielen Situationen einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt als Angehörige anderer Berufsgruppen. Das gilt sowohl für die Arbeit im Krankenhaus oder der eigenen Praxis als auch dem Einsatz als Notarzt. Ein Unfall kann einen Arzt schnell berufsunfähig machen, auch wenn er nur minimal die körperlichen Funktionen beeinträchtigt. Das bringt Ärzte in arge finanzielle Not: Deswegen schließen viele Mediziner eine Arzt-Unfallversicherung ab, um sich frühzeitig vor einem solchen Fall zu schützen.

Häufig passieren Unfälle bei schwierigen Einsätzen, in denen es darum geht, ein Menschenleben zu retten. Besonders gefährdet sind die Notärzte, die beispielsweise am Unfallort Patienten betreuen oder bei Bergungsaktionen vor Ort sind. Es gibt immer wieder schwere Verkehrsunfälle, bei denen häufig auch nach dem Hauptunfall noch kleinere Folgeunfälle passieren. Wenn der behandelnde Arzt darin verwickelt ist, besteht das Risiko, dass er zeitweise oder ganz ausfallen könnte. Solche Noteinsätze werden von der Arzt-Unfallversicherung übernommen und schützen Ärzte vor finanziellen Härtefällen durch Unfälle.

Unfälle können auch bei der Behandlung von Patienten passieren, ohne dass die Situation besonders brenzlig ist. Einem Chirurgen kann etwa das Skalpell abrutschen und er verletzt nicht nur den Patienten, sondern auch seine eigene Hand. Ärzte setzen sich auch der Gefahr aus, sich bei den Patienten Infektionen einzufallen und infolgedessen berufsunfähig zu werden. Die Folgen solcher Unfälle können von kurzer Dauer sein, sie können einen Arzt aber auch gänzlich berufsunfähig machen. Die Arzt-Unfallversicherung beinhaltet solche Fälle und zahlt eine vorher vereinbarte Summe aus, die dem Arzt dazu dient, seinen Lebensunterhalt weiter zu finanzieren. Bei Berufsunfähigkeit zahlt sie ebenso wie in dem Fall, dass der Mediziner zeitweise nicht arbeiten darf.

Wirklich umfassenden Schutz bietet eine Arzt-Unfallversicherung dann, wenn sie nicht nur Verletzungen durch die berufliche Tätigkeit, sondern auch Unfälle im privaten Bereich einbezieht. Die meisten Ärzte brauchen zwingend ihre Hände für die Arbeit – ihnen kann allerdings schnell etwas passieren und den Arzt von einem Tag auf den anderen in finanzielle Not bringen. Eine Klausel über Unfälle im privaten Bereich sollte daher in jeder Versicherungspolice enthalten sein.